Wie hätte Sibelius eigentlich in Venedig komponiert, und wie klingt ein hyperaktiver Vivaldi? Iiro Rantala war noch nie in der Lagunenstadt doch der umtriebige Finne liebt kompositorische Herausforderungen. An der renommierten Manhattan School of Music in New York hat Rantala klassisches Klavier sowie in Finnland Jazzpiano studiert, und so ist es für ihn ganz natürlich, Genregrenzen verschwimmen zu lassen. Entsprechend streift seine Interpretation von Vivaldis Winter aus den Vier Jahreszeiten mehrfach Jazzidiome und scheint plötzlich sogar mit einem Hard-Rock-Beat unterlegt, da so Rantalas humorvolle Idee hinter dem Stück der Komponist immer wieder abgelenkt wird: So klingt es, wenn du voller Ideen bist und deine Gedanken in alle möglichen Richtungen abschweifen. Rund um Venedigs reiche Musikgeschichte hat sich der vielseitige Pianist mehrere solcher kleinen Geschichten ausgedacht, diese für Klavier und Streicher vertont und so einen innovativen wie fantasievollen Zugang zur Historie geschaffen ein augenzwinkerndes, unterhaltsames alla veneziana der ganz eigenen Art.