Dekker kündigt mit Future Ghosts seinen dritten Longplayer an; sein bisher vielschichtigstes Album mit zehn Tracks voller Liebe und Verlust. Future Ghosts ist vielleicht ein bisschen melancholischer als die beiden Vorgänger, aber die Songs kommen selbstbewusst und mit einem Gefühl von Hoffnung und Neugier daher, welche den Künstler und die Hörerinnen in Atem halten.
Der amerikanische Singer-Songwriter Brookln Dekker, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Dekker, verzeichnet ein global stetig wachsendes Publikum, mit internationaler Radiopräsenz und über 70 Millionen Streams. Nach der Veröffentlichung seines Debütalbums Slow Reveal: Chapter One im Jahr 2020 und I Won't Be Your Foe in 2022, meldet sich Dekker 2024 mit Future Ghosts zurück.
Dekker über Future Ghosts: Nach der Fertigstellung von I Won't Be Your Foe im Jahr 2021 wusste ich, dass mir etwas Besonderes gelungen war. I Won't Be Your Foe war der Versuch, in einer schwierigen Phase mit Hilfe meiner Songs ein Bild zu entwerfen, wie ich sein wollte und wie sich die Dinge anfühlen sollten. Für das neue Album Future Ghosts war es nun an der Zeit, Songs zu schreiben, die reflektieren, wie es mir wirklich geht und was mit mir los ist.
Als der Fokus auf Covid zu schwinden begann, traten an dessen Stelle verschiedene gesundheitliche Ängste und schlimme Diagnosen in meiner erweiterten Familie. Als Künstler liefen die Dinge gut, die Streaming-Zahlen und Ticketverkäufe stiegen stetig an, aber ich hatte privat etwas mehr zu kämpfen als sonst. Diese Unausgeglichenheit brachte Ängste um die Gesundheit und eine Vorahnung der Sterblichkeit mit sich. Ich begann mit dem Schreiben dieses Albums, als meine Tochter mich fragte: Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Ich sagte ihr, dass ich es nicht genau wüsste und dass wir uns gemeinsam auf die Suche nach einer Antwort machen sollten. In diesem Moment schrieben wir gemeinsam den Titelsong des Albums Future Ghosts. Irgendwie wusste ich, dass ich damit gerade den Ton für das Album getroffen hatte: nachdenklich, melancholisch, nicht übermäßig nachsichtig und mit einem etwas lebendigeren Gefühl als bei meinen früheren Arbeiten.
Ich schrieb weiter und nahm erste Demos auf, was im Frühjahr 2022 zur ersten Session mit meinem Kompagnon Stefan Wittich (Schlagzeuger und Co-Produzent) in seinem Berliner Studio führte. Als wir die Drums aufnahmen, arbeiteten wir nur mit vier Mikrofonen. Es war aufregend, uns auf diese Weise zu limitieren und mit Sounds zu experimentieren. Während ich verschiedene Gitarren und Aufnahme techniken ausprobierte, bearbeitete Stefan die Drum-Spuren und ergänzte sie mit verschiedenen perkussiven Elementen. Ich bin ein ungeduldiger Autor. Ich halte mich ungern mit Details auf und mag es nicht, während des kreativen Prozesses zu warten. Allerdings lagen zwischen vielen der Schritte auf diesem Album lange Zeiträume von mehreren Monaten - aus sehr menschlichen Gründen. Heute sehe ich, dass diese Zeit dem Album gut getan hat und dazu beigetragen hat, dass es sich so lebendig anfühlt, wie ich es mir erhofft hatte. In diesen Liedern geht es um Schmerz, Verlust und Orientierungslosigkeit, doch das ist nicht die beabsichtigte Botschaft oder Stimmung. Das Album dreht sich um das Leben und seine vielen Geheimnisse. Es geht darum, schwierige Zeiten durchzustehen und zu lernen, dass man diese bewältigen kann. In diesen Songs findet man auch so etwas wie Glauben und eine Art von Liebe, die einen dazu bringt, seltsame Dinge zu tun. Zach Hanson (Bon Iver, The Staves, Whitney) hat der Platte den letzten Schliff gegeben, indem er sie auf seine wunderbare Art gemischt und gemastert hat.