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Iwanow

In Yana Ross' Bearbeitung versammeln sich zehn Figuren, die Anton Tschechows Stück Iwanow entsprungen sind. Wie bei Tschechow kreisen sie ums Geld die Zinsen sind fällig und die Rechnungen offen. Sie teilen die zweifelhafte Sehnsucht irgendwann wegzugehen und die Unfähigkeit, bei irgendetwas im Leben Größe zu zeigen. Alle sind seltsam einsam, als fehle ihnen eine gemeinsame Sprache oder eine Erinnerung, die sie miteinander verbinden könnte. Erzählt wird die Trennung von Nicolas im tschechowschen Original der Iwanow und seiner Frau Sarah. Sarah hat für ihn ihre Familie verlassen, dem Judentum abgeschworen und ist zu ihm gezogen. Doch nun ist sie unheilbar krank und sieht dem Tod entgegen, während Nicolas sich einem neuen Leben zuwendet.

Iwanow entstand 1887 und war Tschechows Theaterdebüt. Die litauisch-amerikanische Regisseurin Yana Ross verbindet eine besondere Liebe mit Tschechow. Sie inszenierte bislang mehrere seiner Texte, spricht Russisch und liest ihn im Original. Als Kind einer ukrainisch-polnisch-jüdischen Familie, wuchs sie im Baltikum auf, lebte lange in den USA, zuletzt in der Schweiz und ist heute in Litauen zuhause. Diese wechselnde Perspektive zusammen mit ihrer Methode der Überschreibung von Klassikern ermöglichte ihr in ihren Arbeiten immer wieder einen scharfen Blick auf die gegenwärtige Gesellschaft. Yana Ross wird in den nächsten Jahren regelmäßig am Berliner Ensemble inszenieren.

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