Basslose Trios mit Gitarre, Saxophon und Perkussion sind eher rar. Im besten Fall klingen sie sphärisch (wie das von Bill Frisell, Joe Lovano und Paul Motian) oder abstrakt (Mary Halvorson, Ingrid Laubrock, Tom Rainey). Han-earl Park (g), Yorgos Dimitriadis (perc) und Camila Nebbia (sax) sind dagegen die kraftvolle, bilderstürmerische Variante. Ihre Musik überschreitet konsequent Grenzen und reißt Mauern ein. Geist, Körper und Artefakte prallen geräuschvoll aufeinander. Das Trio liebt aber auch subtile Töne, die den Schwerpunkt auf Klangfarbe, Timbre und fast schon psychedelische Momente legt. Auf einer Metaebene werden Gegensätze von Migration, Identität und Erinnerung erforscht. Klingt intellektuell, ist es aber in der Umsetzung glücklicherweise nicht, weil sie es eben krachen lassen.