Michael Gusenbauer hat sich in seiner Bearbeitung ganz auf das ungerechte Gerichtsverfahren gegen Jesus konzentriert - ein Gerichtsverfahren, wie es auch heute noch in Diktaturen vorkommen kann. Die religiöse Komponente wird nicht konkretisiert, weshalb sich diese Bearbeitung der Johannes-Passion auch nichtchristlichen Zuhörerinnen erschließt.
Ein Sprecher führt durch das Geschehen und beschreibt ein Gerichtsverfahren, bei dem ein für die Regierenden unbequemer Mann von machtgierigen Mitgliedern einer Oberschicht vor den Richter gezerrt wird, um ihn unter fadenscheinigen Anschuldigungen ermorden zu lassen. Der Richter kann zwar keine Schuld feststellen, lässt die Ankläger aber gewähren, weil er sich den Ärger mit den Mächtigen ersparen möchte. Im Verlauf dieser Geschichte erläutert der Sprecher in kleinen Einschüben einige Begriffe aus der Musiktheorie, wie beispielsweise Harmonie, Rhythmik und Instrumentation, und erklärt, wie Johann Sebastian Bach diese Stilmittel einsetzt, damit die Zuhörerinnen die durchlebten Emotionen der Figuren nachvollziehen können
Ausführende: Anke Krabbe, Sopran Jürgen Ochs, Tenor Rolf A. Scheider (Christusworte) Emanuel Fluck, Bass Sascha von Zambelly, Erzähler Churpfälzische Hofcapelle Bachverein Düsseldorf Leitung: Alexander Niehues