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Die lustige Witwe

Operette in drei Akten von Franz Lehár

Libretto von Victor Léon und Leo Stein

In Ermangelung eines besseren Lokals tanzen die Völker auf dem Vulkan, meinte der Wiener Komiker Fritz Grünbaum, fast als hätte er Franz Lehárs Lustige Witwe im Sinn gehabt: Das Schicksal des Vaterlands hängt am seidenen Faden, doch das pontevedrinische Diplomaten-Corps genießt das Pariser (Nacht-)Leben bei vollen Bezügen. Heiratet die junge Witwe Hanna Glawari keinen Landsmann, fließt ihr Millionenerbe ins Ausland und ihr Vaterland Pontevedro wäre mit einem Schlag bankrott. Die Pariser Männerwelt wirbt schon um Hannas Hand und ihr Vermögen. Chefdiplomat Baron Zeta setzt alles auf eine Karte: Graf Danilo Danilowitsch muss die Katastrophe abwenden. Am besten soll er die Glawari selbst heiraten. Der notorische Junggeselle allerdings denkt gar nicht daran. Gab es da nicht so eine alte Geschichte zwischen ihm und Hanna? Sein Treffen mit der Witwe mündet geradewegs in die Kriegserklärung, Hanna wählt einen Franzosen, die Staatspleite wäre eigentlich perfekt. Doch so einfach geht die Rechnung nicht auf, die lustige Witwe pfeift nämlich auf Titel und Millionen. Für sie zählt einzig der Mann, der sie auch ohne Geld wahrhaft liebt. Sie findet ihn natürlich in Danilo.

Franz Lehárs Die lustige Witwe wurde 1905 zur Geburtsstunde der modernen Operette. Melodien wie Lippen schweigen und Da geh ich zu Maxim gingen binnen weniger Jahre um die Welt. Regisseur Michael Schilhan, in Chemnitz bereits durch seine Inszenierungen Die Zauberflöte und Emil und die Detektive ein Begriff, wird nun die Spur der ebenso korrupten wie lebensfrohen Diplomaten aufnehmen. Wer wie Schilhan mit wachen Augen durchs Leben geht, weiß: Pontevedro ist überall und Grünbaums Bonmot zeitlos aktuell.

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