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Colloquium Fundamentale: Wissenschaftsfreiheit in autoritären Regimen

Das Recht auf Wissenschaftsfreiheit in China operiert in einem autoritären System. Obwohl das nationale Recht Chinas international anerkannte Elemente der akademischen Freiheit beinhaltet unterlag das Recht auf Wissenschaftsfreiheit in der VR China immer Grenzen. Diese willkürlichen Grenzen können sich jederzeit verschieben. In der Ära Xi Jinpings wird die individuelle Wissenschaftsfreiheit durch neue Regularien und Vorschriften allerdings noch weiter eingeschränkt. Auch die universitäre Autonomie, die durch die parteiliche Aufsicht bereits stark beschnitten war und somit durch eine duale Organisationsstruktur gekennzeichnet ist, wird durch politische Entscheidungen, die ideologische und politische Arbeit an Hochschulen zu stärken, noch stärker beschränkt und hat einen chilling effect, auch auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Alexandra Kaiser ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem BMBF-Projekt "Wissenschaftsfreiheit in der Volksrepublik China" am Institut für Politische Wissenschaft (Professur von Prof. Dr. Katrin Kinzelbach). Zuvor hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für chinesisches Recht in Köln in einem Forschungsprojekt zum chinesischen Verfassungsrecht gearbeitet. Gefördert durch die Taiwan Foundation for Democracy hat sie zu China und Interpol geforscht. Alexandra hat in Köln Regionalstudien China / Rechtswissenschaften studiert und dort in 2021 ihr Promotionsprojekt abgeschlossen. In ihrer Doktorarbeit befasst sie sich mit dem Einfluss des offiziellen Menschenrechtsdiskurses sogenannter "nationaler Bedingungen" auf die Anerkennung und Institutionalisierung der Unschuldsvermutung im chinesischen Strafverfahren. Während ihres Studiums hat Alexandra an der Tamkang University in Taipeh, der China University of Political Science and Law in Peking, der Nanjing Universität, dem Menschenrechtsinstitut der Central South University in Changsha und am King’s College London studiert und geforscht.

Im Colloquium Fundamentale des Sommersemesters 2022 möchte das ZAK über gesellschaftlichen Nutzen der Forschung, politische Einflussnahme und Forschungsfreiheit diskutieren. Anknüpfend an das Colloquium Fundamentale des vergangenen Wintersemesters, in dem es um die Wissenschaft als Grundlage für politische Entscheidungen ging, hinterfragen Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen nun den Einfluss der Politik auf die Wissenschaft. Die kommenden Termine und alle weiteren Informationen finden Sie hier: https://www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale.php

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