Am 28. Januar 2020 findet im Ruhr Museum um 18 Uhr ein Vortrag zu dem Thema "Mit Bienenwachs auf Fischfang" statt. Die Archäologin Susanne Birkner, referiert darüber "wie ein Altfund aus dem Gustav-Lübcke-Museum in Hamm durch neuste Untersuchungsmethoden ‚ins Schwarze‘ trifft".
Vor mehr als 70 Jahren wurde bei Kanalarbeiten am Flüsschen Seseke bei Bergkamen-Oberaden eine hervorragend erhaltene Widerhakenspitze aus Knochen entdeckt. Fortan wurde der archäologische Fund als Highlight im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm verwahrt. Erst durch neue Untersuchungsmethoden wurde es vor kurzem möglich, sowohl das genaue Alter des Stückes als auch die Zusammensetzung der schwarzen Substanz an der Basis des Stückes zu analysieren, die bisher ohne Beachtung geblieben war. Die Überraschung war groß, als das Ergebnis aus dem chemischen Labor kam: die etwa 13.000 Jahre alte, zur Fischjagd benutzte Widerhakenspitze vom Ende der Altsteinzeit zeigt den frühesten wissenschaftlichen Nachweis für die Benutzung von Bienenwachs als Klebstoff und damit der Interaktion zwischen Menschen und Bienen. Der etwa einstündige Vortrag wird auf die spannende Forschungsgeschichte dieser Entdeckung eingehen.
Susanne Birker ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Vermittlung am Gustav-Lübcke-Museum in Hamm. Sie studierte in Tübingen und Frankfurt a.M. Urgeschichte, Vor- und Frühgeschichte, Ethnologie und vorderasiatische Archäologie. Nach dem Studium war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Tübingen, richtete die Dauerausstellung Archäologie des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm ein und ist schwerpunktmäßig mit Sonderausstellungen und museumspädagogischen Begleitprogrammen befasst. Berufsbegleitend beriet sie im Bereich Spieleentwicklung, schrieb Sach- und Kinderbegleitbücher zu großen archäologischen Ausstellungen und war im museumspädagogischen Bereich tätig.
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