Magnificat von Johann Sebastian Bach
Der Text des Magnificat, der Lobgesang der Maria, entstammt dem ersten Kapitel des Lukas-Evangeliums, Vers 46-55.
Entstanden ist eine erste Fassung des Werkes sehr wahrscheinlich zu Weihnachten 1723. Etwa acht Jahre später arbeitete J.S. Bach die Komposition in die hier gebotene Fassung um.
Das Werk, gesetzt für fünfstimmigen Chor und festliches Barockorchester, beeindruckt durch enormen Einfallsreichtum und eine prägnante Kürze der unterschiedlich besetzten Sätze. Es hat - den Gepflogenheiten des Spätbarock entsprechend - die Form einer Kantate.

Weihnachtsoratorium von Gottfried August Homilius
Das einzige dem Weihnachtsfest gewidmete Werk von Gottfried August Homilius, heute in der Regel als "Weihnachtsoratorium" bezeichnet, erschien 1777 im Druck unter dem Titel "Die Freude der Hirten über die Geburt Jesu". Der Text des Löbnitzer Pfarrers Ernst August Buschmann lieferte die Vorlage zu diesem Werk. Er rückt die Gedanken und Gefühle der Hirten ins Zentrum, vom eigentlichen Bibeltext erscheint nur die Verkündigung des Engels im unveränderten Wortlaut.
Der scharfe Kontrast von einfachem Hirtenleben auf Erden und himmlischem Glanz der Engel ließ sich fantastisch in Musik erzählen. Homilius findet für fast jeden Satz eine neue Klangfarbe und Charakteristik, er schafft zu den unterschiedlichen Szenen stimmungsvolle musikalische Bilder. Zu hören ist ein beschwingtes, oft tänzerisches Oratorium, das im Schlusschor alle Beteiligten in einem großen Jubelgesang vereint.