ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale
Die Bildung der Elemente vom Urknall bis heute lässt sich nur anhand der dabei ablaufenden Kernreaktionen verstehen. Für die Syntheseprozesse in Sternen gibt es dazu inzwischen eine umfassende Datenbank, die allerdings für Reaktionen an instabilen Kernen, wie sie typischerweise im Urknall und in Supernovae auftreten, noch äußerst lückenhaft ist. Experimente an radioaktiven Kernen sind technisch besonders anspruchsvoll und deshalb vorzugsweise auf die Infrastruktur von Großforschungszentren angewiesen. Dazu gehören Anlagen wie die Spallations-Neutronenquelle n_TOF am CERN, wo gerade der am Urknall beteiligte Kern 7Be (Halbwertszeit 53 Tage) untersucht wird. Noch kurzlebigere Kerne mit Halbwertszeiten im Bereich von wenigen Minuten, die zur Diagnose von Supernova-Modellen beitragen, können am experimentellen Speicherring ESR an der GSI Darmstadt vermessen werden, wie in einem aktuellen Pilotexperiment gezeigt wurde.