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Götterdämmerung

Aus den Trümmern der zusammengestürzten Halle sehen die Männer und Frauen, in höchster Ergriffenheit, dem wachsenden Feuerschein am Himmel zu, lautet eine der letzten Regieanweisungen der Götterdämmerung. Wagners vierteiliges Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen mündet in eine Katastrophe. Was wird nach dem Tod von Siegfried und Brünnhilde, nach Feuer und Überschwemmung, nach dem Untergang der Welt Wotans passieren? Wird sich ein neuer Herrscher-Gott in eigenen Fesseln fangen? Wird ein Anderer als Alberich auf die Liebe verzichten und stattdessen ausschließlich nach Macht und Besitz streben?

Das allerletzte Wort gehört dem Orchester mit dem sogenannten Erlösungsmotiv. Es erklingt zum ersten Mal im dritten Akt der Walküre zu Sieglindes Worten o hehrstes Wunder und ist dort an Brünnhilde gerichtet, die soeben Siegfrieds Geburt angekündigt hatte. Ich bin froh, dass ich Sieglindens Lob-Thema auf Brünnhilde mir reserviert habe, gleichsam als Chorgesang auf die Heldin bemerkte Richard Wagner am 23. Juli 1872 zu seiner Frau Cosima. Wenn es hier am Ende der Götterdämmerung wieder erklingt, ist Siegfried tot. Doch die Hoffnung, die auf ihn gesetzt wurde, die Hoffnung auf das Erscheinen eines selbstbestimmten und liebenden Menschen, die ist nicht gestorben! Die Geschichte wird sich fortsetzen, so wie laut Richard Wagner auch die Musik weitergehen könnte: Es gibt keinen Schluss für die Musik, sie ist wie die Genesis der Dinge der Dinge, sie kann immer von vorne wieder anfangen, in das Gegenteil übergehen, aber fertig ist sie eigentlich nie

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